Aktueller Stand
18.11.2024
Die Winterpause kann beginnen…
Mit der Mahd haben wir den letzten Arbeitsschritt unseres Projektes „Dresden blüht“ beendet.
Auf natürlichem Weg und ohne viel Pflegeaufwand konnten wir ein Nahrungsangebot für Insekten schaffen, welches auch Vögeln und anderen Tierarten ein Lebenshabitat bietet.
So entstanden über den Sommer farbenfrohe Auflockerungen im städtischen Grau mit hohem ökologischem Mehrwert.
Durch die rege Beteiligung der Dresdnerinnen und Dresdner konnten wir artenreiche Blühwiesen in die Dresdner Landschaft etablieren.
Die aufgestellten Insektenhotels bieten den Wiesenbewohnern ebenfalls einen geschützten Lebensraum, um ihre Larven abzulegen, wo diese ungestört überwintern können und den ungestörten Schlupf des Insektennachwuchses ermöglichen.
Diese Blühwiesen übergeben wir nun wieder in die Hände unserer Kooperationspartner, dem Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, der DDV Mediengruppe GmbH, dem Siedlerverein Obergorbitz und dem Schlösserland Sachsen – Großer Garten Dresden, bedanken uns für die zur Verfügung gestellten Flächen sowie die angenehme Zusammenarbeit.
30.09.2024
Kommt Zeit kommt Mahd – Blühwiesen wie und wann richtig mähen?
Blühwiesen sind nicht nur ökologisch besonders wertvoll, sondern auch sehr pflegeleicht – trotzdem ist das Mähen ein essentieller Bestandteil der Blühwiesenpflege.
Das Mähen fördert die Artenvielfalt der Wiese, indem es den Blühpflanzen mehr Raum zur Entfaltung gibt und zeitgleich das Wachstum von unerwünschten konkurrenzstarken Gräsern und Kräutern reguliert.
Im Gegensatz zum Rasen, der wöchentlich geschnitten werden sollte, muss eine Blühwiese nur ein bis zwei Mal pro Jahr gemäht werden. Doch ist es zeitgleich die wichtigste Pflegemaßnahme:
- Regeneration: Wiesenblumen erhalten durch den Rückschnitt von unerwünschten Gräsern/Beikräutern mehr Licht und Wasser, was die Entwicklung der Wiese fördert
- Unterstützung der Selbstaussaat: Ein Großteil der Wildblumenarten, vor allem einjährige Arten, vermehren sich durch Selbstaussaat. Das Mähen zum geeigneten Zeitpunkt unterstützt dies, indem es die Samen auf dem Boden verteilt und so der Bestand verjüngt wird.
- Nährstoffentzug: Blühwiesen bevorzugen nährstoffarme Böden. Das regelmäßige Mähen sorgt für einen kontinuierlichen Nährstoffentzug, sofern das Schnittgut gründlich von der Fläche entfernt wird.
Grundsätzlich wird im Zeitraum von Mitte Juli bis Ende August gemäht. Um allerdings den optimalen Zeitpunkt zum Mähen zu finden, schadet es nicht, etwas genauer hinzuschauen. Dieser optimale Zeitpunkt ist erreicht, wenn die Samenstände eingetrocknet und somit ausgereift sind.
Ende September bis Ende Oktober kann die Wiese ein weiteres Mal gemäht werden. Dies dient jedoch nur dem „Abmagern“ des Bodens. So soll verhindert werden, dass sich aus den abgestorbenen Pflanzenresten Humus auf der Fläche bildet und diese wieder mit Nährstoffen versorgt wird.
Die umweltschonendste Methode ist das Mähen mit der Sense. Hier braucht es allerdings etwas Übung und bei größeren Flächen auch mehr Zeit.
Eine Motorsense mit Akku, Elektro- oder Benzinmotor eignen sich ebenfalls hervorragend.
11.06.2024
Es summt und brummt in der Wiese
Zehn Wochen nach der Aussaat haben sich die Blühwiesen sehr gut entwickelt und es sind geschlossene Wiesenflächen entstanden. Die schönsten Ausprägungen zeigen sich häufig nach ein paar Jahren.
Es braucht etwas Zeit, bis sich eine Blumenwiese komplett entwickelt hat. Aber Geduld wird belohnt: Eine natürliche Wiese mit einer unbeschreiblichen Blütenpracht.
Auf den ausgewählten Flächen werden sich vom Sommer bis weit in den Herbst immer neue Wildblumen in den schönsten Farben zeigen. Aktuell prägen Malven, Margeriten, Kornblumen, gewöhnlicher Natternkopf und viele andere mit ihrer Blüte das Bild. Wohin man lauscht, die Wiese summt und es herrscht eine rege Betriebsamkeit.
Grund genug, die von unserer Holzwerkstatt gefertigten Insektenhotels aufzustellen um diesen Lebewesen einen geschützten Rückzugsort zur Verfügung zu stellen.
Der ideale Standort für ein Insektenhotel ist vollsonnig und witterungsgeschützt. Die Nisthilfe sollte also immer in Richtung Süden aufgestellt werden, jedoch niemals Richtung Wetterseite, die in unseren Gefilden nach Nord-West zeigt.
Ein gut gewählter Standort hat mehrere Vorteile:
- Sollte das Insektenhotel doch mal nass werden, trocknet das Holz und die Füllung schneller wieder ab.
- Das Material verwittert somit auch nicht so leicht und die Insekten haben schnell ihren gewohnten Komfort wieder zurück.
Insekten werden bei Sonne und Wärme aktiver. So wird sichergestellt, dass die für die Brut benötigte Wärme vorhanden ist.
25.03.2024
Bestes Wetter für die Aussaat
Ungefähr zwei Wochen sind vergangen und wir können mit der Aussaat beginnen - idealerweise vor einem Tag mit hoher Regenwahrscheinlichkeit.
Nach der Ruhezeit wird der Boden mit dem Rechen leicht aufgeraut und letzte Grassoden entfernt.
Um die Aussaat zu erleichtern und ein gleichmäßiges Streubild zu erhalten, wird das Saatgut mit Sand vereinzelt. So werden ausreichend große Saatabstände gesichert, da die Samen nicht so dicht nebeneinander fallen. Zudem ist der Sand auch nach der Aussaat noch lange sichtbar, das erleichtert Pflegearbeiten am Beet.
Mit breitwürfigem Schwung wird das Saatgut in Längs- und Querrichtung ausgebracht und anschließend mit einer Rasenwalze angedrückt. Der Bodenkontakt der Samen ist äußerst wichtig zum Anwachsen. Anschließend die Samen nicht mit Erde oder Kompost bedecken, denn diese sind Lichtkeimer und brauchen viel Licht.
Bei der Pflege einer Blühwiese ist weniger mehr. Es sollte weder gedüngt, noch gewässert oder gar gejätet werden.
Von der Aussaat bis zur zusammengewachsenen Wiesenfläche vergehen ungefähr fünf bis acht Wochen. Doch egal wie viele Aspekte wir beachten: Die Natur ist nicht planbar!
Überraschungen sind immer möglich und man braucht ganz viel Geduld, Geduld, Geduld!!!
13.03.2024
Jetzt beginnt der praktische Teil!
Nach eingehender Prüfung aller Flächen, durch die zuständigen Ämter der Stadt Dresden, stehen nun die vier Favoriten fest:
- 100m ²- Universitätsklinikum Carl Gustav Carus
- 400m² - Siedlerverein Obergorbitz
- 400m² - Großer Garten
- 700m² - DDV Mediengruppe
Im März, ca. zwei Wochen bevor die Aussaat ausgebracht wird, steht zunächst die Bodenvorbereitung an. Die ausgewählten Flächen werden mit der Sense gemäht und die Mahdrückstände entfernt. Anschließend graben wir den Boden mit der Bodenhacke in Längs- und Querrichtung ca. 20 cm tief um, sortieren größere Steine aus und ebnen mit dem Rechen.
So wird der Oberboden gut durchlüftet und der Wurzelraum gelockert. Es gelangt neuer Sauerstoff in die Erde und Unkraut wächst nicht mehr so schnell, da seine Wurzeln durchtrennt wurden. Nun darf der Boden für mindestens zwei Wochen ruhen. Die Erde setzt sich, Hohlräume werden geschlossen und es entsteht ein feinkrümeliges Saatbett, so dass die Saat später besser aufgehen kann.
Eine gute Bodenvorbereitung ist das A und O für den Erfolg des Projekts Blühwiese! Daher gehen wir bei diesem Schritt äußerst gründlich vor, denn ein lockerer Boden ermöglicht auch feinen Wurzeln ein leichteres Wachstum.
13.09.2023
Vorbereitungen - Die Suche nach Brachflächen
Mit dem offiziellen Start im September 2023 riefen wir alle Dresdner und Dresdnerinnen dazu auf, uns Brach- bzw. Freiflächen in ganz Dresden ab einer Mindestgröße von ca. 100 m² mitzuteilen.
Zu unserer großen Freude war die Beteiligung ausgesprochen rege. Uns erreichte eine Vielzahl von Mails und Anrufen.
Über den gesamten Oktober und November 2023 wurden alle uns genannten Flächen persönlich in Augenschein genommen, fotografiert, sorgfältig dokumentiert und ausgewertet.
Diese ausführliche Sammlung wurde Ende Dezember den vier beteiligten Ämtern, dem Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft, dem Liegenschaftsmanagement, dem Stadtplanungsamt sowie dem Umweltamt zur Prüfung übergeben.
Parallel arbeitet unsere Holzwerkstatt fleißig an den Insektenhotels, die zum Abschluss des Projektes auf den umgewandelten Brachflächen aufgestellt werden sollen. In Absprache mit dem NABU wurde ein Prototyp gebaut, besprochen und verbessert. Nach diesem Vorbild wird derzeit Holz zugeschnitten und daraus die Insektenhotels gefertigt.